Neue Corona-Verordnung Freibad-Öffnung noch ungeklärt

Zweibrücken · Kindergärten erstellen in den nächsten Tagen Konzepte für einen eingeschränkten Regelbetrieb.

 Ob das Zweibrücker Freibad in diesem Jahr überhaupt aufmacht, ist noch ungewiss. Unser Foto zeigt den Saisonstart vor zwei Jahren mit Marold Wosnitza, Karl-Peter Diehl von der Wasserwacht und Kurt Liebmann als Vertreter der Wassersportfreunde (von links.).

Ob das Zweibrücker Freibad in diesem Jahr überhaupt aufmacht, ist noch ungewiss. Unser Foto zeigt den Saisonstart vor zwei Jahren mit Marold Wosnitza, Karl-Peter Diehl von der Wasserwacht und Kurt Liebmann als Vertreter der Wassersportfreunde (von links.).

Foto: Volker Baumann

Die achte Corona-Bekämpfungsverordnung erlaubt weitere Öffnungen (wir berichteten). Auch für Freibäder. Doch wann das Zweibrücker Freibad an der Schließ wieder öffnet, darüber könne die Verwaltung derzeit „keine verlässliche Aussage machen“, erklärt Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD).

Die Umsetzung sei „kompliziert“ und würde noch einige Zeit dauern, bedauert der Oberbürgermeister. So müssten zum Beispiel Leinen besorgt werden, um die Bahnen abzutrennen. Weiter werde eine Online-Buchung installiert werden. Auch werde mehr Personal an Schwimmmeistern oder für die Sicherheit eingesetzt werden. „Das alles ist nicht billig“, sagt Wosnitza. Deshalb könne er verstehen, dass einige Kommunen ihre Freibäder nicht öffnen. Auf der anderen Seite erkenne er auch den Wunsch nach einer Freizeitmöglichkeit vor Ort in dieser Zeit an.

Bei der Öffnung der Sporthallen erarbeite das städtische Sportamt an einem Umsetzungskonzept, bei dem die Hygienevorschriften eingehalten werden können. „Da gibt es in dieser Woche noch eine Sitzung“, sagt Wosnitza. In der nächsten Woche könne er dazu genaueres sagen. Wobei der Oberbürgermeister darauf hinweist, dass einige Hallen nicht für den Vereinssport zur Verfügung stehen, weil sie für den Schulunterricht benötigt werden.

Wosnitza berichtete, dass in Zweibrücken aktuell nur noch eine Person infiziert getestet ist. Diese Person werde weiter beatmet. Seit einem geraumen Zeitraum sei in der Stadt keine Person mehr positiv getestet worden. Deshalb würden die Corona-Einrichtungen am ehemaligen evangelischen Krankenhaus in Absprache mit dem Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Heinz-Ulrich Koch, auf „Stand-By Modus heruntergefahren“.

Dabei könne die Abstrichstation „in wenigen Stunden“, die Corona-Ambulanz „in 24 Stunden“ und die Bettenstation „in 48 Stunden“ wieder hochgefahren werden. Wer Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber habe, soll wie bisher bei seinem Hausarzt anrufen. Dann könne der Hausarzt selbst den Abstrich vornehmen oder den Abstrich übernimmt ein anderer niedergelassener Arzt in Zweibrücken. Wosnitza: „Dadurch ändert sich für die Zweibrücker nichts.“

Bei allen Lockerungen für Fitnessstudios, Tanzschulen, Spielhallen, Kinos, Theater oder Veranstaltungen bis 100 Besucher gelte es weiter, die Hygieneverordnungen wie Abstand oder Mund-Nase-Bedeckung einzuhalten, appelliert der Oberbürgermeister an die Bevölkerung. Ein zweiter „Lockdown“ brächte nicht nur individuelle Beeinträchtigungen. „Das ist auch für die Wirtschaft beängstigend.“

Dabei knüpfte Wosnitza an die Aussagen der Leiterin des IHK-Dienstleistungszentrum Pirmasens, Jaana Schnell, an. Umfragen bei den Betrieben in der Pfalz zeigten die Besorgnis der Unternehmen. „Einen zweiten Lockdown können die Betriebe nicht verkraften“, sagt Schnell. Die finanzielle Unterstützung sei wichtig für die Unternehmen gewesen. „Aber es sind nur Tropfen auf den heißen Stein.“

Nach der achten Corona-Bekämpfungsverordnung müssten die Kommunen bis zum 8. Juni Konzepte für den Übergang von der „erweiterten Notbetreuung“ zum „eingeschränkten Regelbetrieb“ vorlegen, wie Bürgermeister Christian Gauf (CDU) informierte. Der Bürgermeister erkennt an, dass es die Aufgabe der Kommunen ist, die Vorgaben des Landes umzusetzen. Was ihm fehlt, ist der Hinweis der Landespolitik, dass die Umsetzung sehr schwer sei.

Die Leitungen der Kindergärten – da ist die Stadt in einem engen Kontakt mit den freien Trägern – sollen in diesen Tagen „ein für ihre Einrichtung individuell passendes Konzept erarbeiten“. Dabei können in der nächsten Zeit statt 25 Kinder in einer Gruppe nur noch zehn bis 15 Kinder betreut werden. Es sollten möglichst immer die gleichen Kinder in einer Gruppe sein. Schon vor dem 8. Juni sollen die Konzepte stehen.

Eine „unangenehme Wahrheit“, auf die Bürgermeister Christian Gauf hinwies: Bei allem Bemühen werden unter den gegebenen Voraussetzungen vermutlich „kaum mehr als 50 Prozent der Plätze“ besetzt werden können. Dazu gehöre auch, dass möglicherweise die Vorschulkinder wechselweise alle zwei Wochen den Kindergarten besuchen können. Neben den Kindern, die bereits bei der erweiterten Notbetreuung einen Platz hatten, sollen nach der Verordnung die Vorschulkinder im Kindergarten betreut werden.

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